Pressemeldung
Energieautarkie
Energieautarkie – wozu, was bringt’s, wer bremst, was kommt?
Interview mit Ing. Bernhard Hammer und DI Christoph Urschler vom TB Hammer
Interview mit Ing. Bernhard Hammer und DI Christoph Urschler vom TB Hammer
Zum vielschichtigen Thema „Energieautarkie und -effizienz“ bat die HLK zwei Experten vors Mikrofon, die aus ihrer täglichen Praxis bestens darüber Bescheid wissen: Der zertifizierte Dipl.- Energie-Autarkie-Coach Ing. Bernhard Hammer, MBA und der Erneuerbare Energie-Experte DI (FH)
Christoph Urschler (beide vom Technischen Büro Hammer) standen HLK-Chefredakteur Eberhard Herrmann Rede und Antwort. Spannende Antworten auf viele Fragen, die Europa und Österreich derzeit und in nächster Zeit beim Thema Energie bewegen, erwarten Sie zu diesem wichtiges Thema.
HLK: Österreich ist noch weit davon entfernt, Energieautark zu sein. Was muss, was sollte, geschehen, damit Österreich Energieautark wird bzw. werden kann?
Hammer: Österreich ist aufgefordert, zuerst einmal grundsätzlich den Energiebedarf zu reduzieren und wesentlich effizienter zu werden. Und zwar in allen Bereichen − bei Gebäuden, Industrie, in der Landwirtschaft und beimVerkehr. In Zukunft wird sich in diesen Bereichen außerdem die Ressourcenfrage stellen, auch im erneuerbaren Energiebereich. Wir verkaufen zum Beispiel die Ressource Holz in Österreich mindestens drei Mal: Einmal für die Papierindustrie, einmal für die Säge-industrie und einmal für die Biomasse. Dort stößt man demnächst an Grenzen. Der zweite wesentliche Punkt ist die Mobilität. Wir wissen, dass ein hoher Anteil an Energie für den Verkehr, für die Mobilität aufgeht. Hier sind viele Überlegungen an-zustellen und –im Hinblick auf E-Mobilität − zum Teil auch neue Infrastrukturen zu schaffen.
Und drittens haben wir noch ein ganz anderes, nämlich ein demographisches Thema, das in Zukunft hier hineinspielt. Die Tatsache, dass die Städte von den Einwohnern her immer jünger werden und die Landgemeinden immer älter, wird
noch viele beschäftigen. Eine Gemeinde muss es schaffen, die Ressourcen Energie und Mobilität so günstig den Bewohnern zur Verfügung zu stellen, dass sie in der Gemein- de bleiben.
Das heißt nicht nur Car-Sharing, das heißt für mich auch Elektromobilität, das heißt, die Gemeinde wird vielleicht auch zum Autovermieter. Nicht jeder braucht ein zweites Auto oder kann es sich leisten – oft genug braucht man ja nur stundenabhängig ein Fahrzeug. Genossenschaften exerzieren das in der Steiermark schon vor. Und das damit einhergehende Thema ist dann auch, dass ich Energie für diese Mobilität auch in der Gemeinde produziere indem man z. B Abfälle sammelt und Biogas für Autos selbst zu produzieren beginnt. Diese und ähnliche Konzepte müssen wir überlegen.
Urschler: Das Beispiel in Japan hat auf tragische und katastrophale Weise gezeigt, wie eine Sackgasse im Energiebereich aussehen kann. Da glaubte man nämlich die vermeintliche Autarkie mit der Atomkraft gefunden zu haben. Man sieht aber, dass dies ein sehr schlechter Weg war und man wurde zu einem sehr hohen Preis eines Besseren belehrt. Deshalb sollte man zukünftig aus genau solchen Vorgängen lernen und mit erneuerbaren Energiequellen eine Wende einläuten.
Wesentlicher Faktor für die Umsetzung einer Art Energieautarkie war und ist die Politik, auch wenn das den Einzelnen nicht entbindet, selbst über das Thema nachzudenken und zu handeln. Aber vor allem haben die Politiker in der EU, bei Bund, Ländern und Gemeinden in Österreich, die Weichen zu stellen.
Mein Empfinden ist momentan, dass Energieautarkie in Österreich zwar in aller Munde ist, dass zugleich aber viel um den heißen Brei herumgeredet wird. In diesem Zusammenhang ist es natürlich auch essenziell, dass die Politiker optimal und richtig beraten werden.
Mit den seit Februar 2011 zur Verfügung stehenden Energieautarkie-Coaches wurde ein entsprechender Expertenpool mit Umsetzungskompetenz in Österreich geschaffen. Nur mit derartigen unabhängigen Beratern wird meiner Meinung nach ein Loslösen von der fossilen Energiepolitik überhaupt erst möglich sein. Jede Region, jede Gemeinde kann und sollte eigentlich das eigene Energieangebot eruieren und entsprechend nutzen, mit einem gewissen Coaching und Beratung durch befähigte Technische Büros. Meiner Meinung nach ist die Energieautarkie ein wesentliches Kriterium für die Gemein-den und für die Lebensqualität. Jetzt und noch viel mehr in der Zukunft.
Christoph Urschler (beide vom Technischen Büro Hammer) standen HLK-Chefredakteur Eberhard Herrmann Rede und Antwort. Spannende Antworten auf viele Fragen, die Europa und Österreich derzeit und in nächster Zeit beim Thema Energie bewegen, erwarten Sie zu diesem wichtiges Thema.
HLK: Österreich ist noch weit davon entfernt, Energieautark zu sein. Was muss, was sollte, geschehen, damit Österreich Energieautark wird bzw. werden kann?
Hammer: Österreich ist aufgefordert, zuerst einmal grundsätzlich den Energiebedarf zu reduzieren und wesentlich effizienter zu werden. Und zwar in allen Bereichen − bei Gebäuden, Industrie, in der Landwirtschaft und beimVerkehr. In Zukunft wird sich in diesen Bereichen außerdem die Ressourcenfrage stellen, auch im erneuerbaren Energiebereich. Wir verkaufen zum Beispiel die Ressource Holz in Österreich mindestens drei Mal: Einmal für die Papierindustrie, einmal für die Säge-industrie und einmal für die Biomasse. Dort stößt man demnächst an Grenzen. Der zweite wesentliche Punkt ist die Mobilität. Wir wissen, dass ein hoher Anteil an Energie für den Verkehr, für die Mobilität aufgeht. Hier sind viele Überlegungen an-zustellen und –im Hinblick auf E-Mobilität − zum Teil auch neue Infrastrukturen zu schaffen.
Und drittens haben wir noch ein ganz anderes, nämlich ein demographisches Thema, das in Zukunft hier hineinspielt. Die Tatsache, dass die Städte von den Einwohnern her immer jünger werden und die Landgemeinden immer älter, wird
noch viele beschäftigen. Eine Gemeinde muss es schaffen, die Ressourcen Energie und Mobilität so günstig den Bewohnern zur Verfügung zu stellen, dass sie in der Gemein- de bleiben.
Das heißt nicht nur Car-Sharing, das heißt für mich auch Elektromobilität, das heißt, die Gemeinde wird vielleicht auch zum Autovermieter. Nicht jeder braucht ein zweites Auto oder kann es sich leisten – oft genug braucht man ja nur stundenabhängig ein Fahrzeug. Genossenschaften exerzieren das in der Steiermark schon vor. Und das damit einhergehende Thema ist dann auch, dass ich Energie für diese Mobilität auch in der Gemeinde produziere indem man z. B Abfälle sammelt und Biogas für Autos selbst zu produzieren beginnt. Diese und ähnliche Konzepte müssen wir überlegen.
Urschler: Das Beispiel in Japan hat auf tragische und katastrophale Weise gezeigt, wie eine Sackgasse im Energiebereich aussehen kann. Da glaubte man nämlich die vermeintliche Autarkie mit der Atomkraft gefunden zu haben. Man sieht aber, dass dies ein sehr schlechter Weg war und man wurde zu einem sehr hohen Preis eines Besseren belehrt. Deshalb sollte man zukünftig aus genau solchen Vorgängen lernen und mit erneuerbaren Energiequellen eine Wende einläuten.
Wesentlicher Faktor für die Umsetzung einer Art Energieautarkie war und ist die Politik, auch wenn das den Einzelnen nicht entbindet, selbst über das Thema nachzudenken und zu handeln. Aber vor allem haben die Politiker in der EU, bei Bund, Ländern und Gemeinden in Österreich, die Weichen zu stellen.
Mein Empfinden ist momentan, dass Energieautarkie in Österreich zwar in aller Munde ist, dass zugleich aber viel um den heißen Brei herumgeredet wird. In diesem Zusammenhang ist es natürlich auch essenziell, dass die Politiker optimal und richtig beraten werden.
Mit den seit Februar 2011 zur Verfügung stehenden Energieautarkie-Coaches wurde ein entsprechender Expertenpool mit Umsetzungskompetenz in Österreich geschaffen. Nur mit derartigen unabhängigen Beratern wird meiner Meinung nach ein Loslösen von der fossilen Energiepolitik überhaupt erst möglich sein. Jede Region, jede Gemeinde kann und sollte eigentlich das eigene Energieangebot eruieren und entsprechend nutzen, mit einem gewissen Coaching und Beratung durch befähigte Technische Büros. Meiner Meinung nach ist die Energieautarkie ein wesentliches Kriterium für die Gemein-den und für die Lebensqualität. Jetzt und noch viel mehr in der Zukunft.